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Sportfechten
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Fechten
- die Kunst zu treffen ohne getroffen zu werden
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Fechten
- eine faszinierende Sportart, die höchste Ansprüche an Geist
und Körper stellt. Die gesamte Palette menschlicher Fähigkeiten,
wie Schnelligkeit Tempogefühl, Geschmeidigkeit, Konzentration und
Einfühlungsvermögen wird verlangt. Wahrscheinlich ist deshalb
der Wettkampf mit den blitzenden Klingen stets von einem Hauch von Exklusivität
umgeben. Was ist nun Fechten? Für den Laien ein oft unverständliches
Schauspiel, das nach einem komplizierten Reglement abläuft. Die blitzschnellen
Aktionen vermag das ungeschulte Auge Kaurn zu registrieren, bestenfalls
kann es die Zeitlupe im Fernsehen verdeutlichen. Gefochten wird in drei
Waffenarten Florett, Degen und Säbel. Das Florett und der Degen sind
reine Stichwaffen, was heißt, daß nur der mit der Waffenspitze
gesetzte Treffer zählt. Im Säbel zählen auch Treffer, welche
als Hieb gesetzt werden. Weitere Unterschiede neben dem Gewicht der einzelnen
Waffen ist die gültige Treffiläche am Gegner. Im Degen zählt
der gesamte Körper, im Florett nur der Rumpf und im Säbel gilt
es den Oberkörper ab Gürtelinie aufwärts zu treffen. Das
Fechten vereint mehrere Sportarten in seiner Ausbildung. So sind viele
Gemeinsamkeiten rnit dem Boxen erkennbar. Zum Beispiel die Begriffe Angriff,
Deckung (Paraden) Gegenangriff und Abstand (Mensur). Auch das vorausschauende
Denken und Handeln eines Schachspielers wird von einem Fechter abverlangt.
Was ist es nun, was diesen Sport so faszinierend macht? Ist es die Atmosphäre,
die herrscht, welche an vergangene, ritterliche Zeiten erinnert? Ist es
die Ästhetik, welche manchmal an tänzerische Bewegungen erinnert?
Vermittelt das Fechten nicht etwas, was die Menschen freier, stärker
und geschickter macht? Zu vielfältig sind die Antworten auf diese
Frage, um sie alle auf zuzählen. Aber die Faszination ist ungebrochen. |
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Regeln
und Ausrüstung |
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Die
Gefechte gehen in der Regel auf 5 Treffer bei einer maximalen, effektiven
Kampfzeit von 4 min (bei Rundengefechten) bzw. auf 15 Treffer in 9 min
(bei Direktausscheidung). Wer zuerst die maximale Trefferzahl erreicht
oder nach Ablauf der Kampfzeit die meisten Treffer gesetzt hat, gewinnt.
Gekämpft
wird auf der Fechtbahn (Planche), sie ist 1,5 bis 1,8 m breit und 14 m
lang. Die Treffer werden elektrisch registriert und automatisch angezeigt.
Der "Schiedsrichter" im Fechten heißt Obmann, er muß auch beim
Florett und Säbel über das Treffervorrecht entscheiden |
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Florettfechten |
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Das
Florett ist als Übungswaffe für Duellvorbereitungen entstanden,
um im Training nicht den schweren und gefährlichen Degen benutzen
zu müssen. "Florett" heißt so viel wie "Blümchen", genannt
nach dem Lederknopf, der ursprünglich an der Klingenspitze zur Vermeidung
von Verletzungen angebracht war. Das Florett ist eine Stoßwaffe mit
einer 90cm langen biegsamen Klinge. Die Waffe wiegt ein halbes Kilo. Die
gültige Trefferfläche ist der Oberkörper. Es muß mit
einem Mindestdruck von 500 Gramm getroffen werden. Beim Florett hat immer
der Angreifer das Treffervorrecht. Das heißt: Trifft der Verteidiger
gleichzeitig mit dem Angreifer, zählt der Treffer für den Angreifer.
Der Verteidiger mußf also einen Angriff erst abwehren, ehe er selbst
einen gültigen Treffer setzen kann. Für die Trefferanzeige trägt
der Fechter eine leitfähige "Elektro-Weste". |
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Degen |
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Der
Degen ist mit 770 Gramm die schwerste Sportwaffe und wird mit einem sehr
kampfnahen Reglement gefochten: Trefferfläche ist der gesamte Körper
- vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Wie das Florett ist der Degen eine
Stoßfwaffe, der Trefferdruck liegt mit 700 Gramm deutlich höher.
Für den Laien ist das Regelwerk leicht durchschaubar: Der Degen kennt
kein Angriffsvorrecht. Wer zuerst trifft, punktet. Bei gleichzeitigem Angriff
- innerhalb 1/20 Sekunde - werden beide Treffer gezählt. |
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Säbel |
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Der
Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe. Als Trefferfläche gelten
Oberkörper, Kopf und Arme. Der Säbelfechter trägt eine elektrisch
leitfähige Jacke, die mit der Metallmaske verbunden ist. Wie im Florett
gibt es beim Säbel das Angriffsvorrecht, das heißt, es punktet,
wer den Angriff begonnen hat. |
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Ausrüstung |
Das
Fechten gilt heutzutage als einer der sichersten Sportarten. Das schlägt
sich aber im Preis von ca. 1500,-- DM für die Ausrüstung nieder.
Waffenbedingte Unfälle gehören der Vergangenheit an. Grund dafür
ist das strikte Einhalten der Sicherheitsbestimmungen und das Tragen der
Schutzausrüstung. Schüler bekommen die Ausrüstung gestellt.
Erst B-Jugendliche müssen sie selbst kaufen. Zur Ausrüstung gehören: |
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Die
Fechtmaske (ca. 200,--DM) |
Die
Maske besteht aus einem dicht geflochtenem und miteinander verwobenen Metallnetz.
Es macht ein Durchdringen der Waffe unmöglich. Den Hals schützt
ein Latz. Eine vorschriftsmäßige Maske trägt das FIE-Prüfzeichen
und hat einen Durchstoßwiderstand von 1600 Newton. Andere Masken
sind nicht zugelassen. Säbelmasken sind elektrisch leitfähig. |
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Das
Unterziehplastron (ca. 150,-- DM) |
Das
Plastron ist ein Oberkörperschutz mit einem Durchstoßwiderstand
von 800 Newton. Es wird als zusätzlicher Schutz unter der Fechtjacke
getragen. |
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Die
Fechtjacke (ca. 200,-- DM) |
Sie
schützt den Oberkörper und die Arme und hat am Hals einen "Klingenfang",
der ein Abgleiten der Waffe in den Hals verhindert. Die Weste hat einen
Durchstoßwiderstand von 800 Newton. |
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Die
Fechthose (ca. 150,-- DM) |
Sie
schützt mit einen Durchstoßwiderstand von 800 Newton Beine und
Unterleib. |
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Der
Fechthandschuh (ca. 50,--DM) |
Er
ist aus Leder und wird an der waffenführenden Hand getragen. |
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Die
Fechtsocken (ca. 15,--DM) |
Sie
sind weiß und knielang. |
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Die
Fechtschuhe (ca. 150,--DM) |
Üblich
sind die Fechtschuhe von adidas. Es gibt aber auch gute ausländische
Fabrikate. |
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Elektrische
Ausrüstung Florett (ca. 300,--DM) |
Ab
der B-Jugend wird elektrisch gefochten. Der Florettfechter trägt eine
Elektroweste, sowie ein Körperkabel, das bei Treffern den elektrischen
Impuls weiterleitet. Zwei Elektrofloretts (Stück ca. 160,--DM), oder
aber besser drei sollte ein Turnierfechter besitzen. |
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Elektrische
Ausrüstung Degen (ca. 200,--DM) |
Ein
Degenfechter benötigt lediglich einen Körperkabel und einen Elektrodegen
(Stück ca. 180,-- DM). Ein Turnierfechter braucht mindestens zwei
Degen, aber besser sollten es drei sein. |
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Elektrische
Ausrüstung Säbel (ca. 300,--DM) |
Zusätzlich
zur elektrischen Maske trägt der Säbelfechter eine Elektroweste,
eine Elektromanschette über dem Fechthandschuh (oder einen elektrischen
Handschuh) sowie ein Körper- und Maskenkabel, das bei Treffern den
elektrischen Impuls weiterleitet. Ein Turnierfechter braucht mindestens
zwei Säbel (Stück ca. 100,--DM), aber besser sollten es drei
sein. |